(D2´s und) Ericssons WebOnAir
Mit WebOnAir hatte Ericsson in den '90-ern eine Software entwickelt, die das Surfen im Internet auch mit den 9.600 bps in GSM-Netzen mit akzeptabler Geschwindigkeit erlaubte. Auf der Netzbetreiberseite wird ein Proxy installiert, und auf der Client-Seite ein Client, der als Proxy konfiguriert wird. Mannesmann Mobilfunk (MMO, heute Vodafone) hatte diese Funktionalität in seinem D2-Netz als erster Netzbetreiber bereitgestellt. Interactive Networks (heute snafu) betrieb dieses Internet-Gateway für MMO. Wenn Ihnen der Begriff "High-Speed Proxy" begegnet - damit ist dasselbe gemeint.
Wenn Sie sich eine Webseite (den HTML-Code, Scripte, die Grafiken, ...) ansehen, finden Sie eine Menge von Daten, die das Erscheinungsbild zwar interessant gestalten, zum Verständnis des Inhaltes nicht wirklich erforderlich sind. Hier eine Liste der Sparmöglichkeiten, die bei WebOnAir alle konfigurierbar sind:
Wenn man diese Features nutzt, kommt etwa die zwei- bis vierfache Datenrate zustande; Anders ausgedrückt, man spart oft 50 - 75 % des Traffics. Über eine 9.600 bps-GSM-Verbindung surfte man also in etwa mit der Geschwindigkeit eines V.34-Modems.
Im Gegensatz zu WAP ist WebOnAir für "Full Size Clients" konzipiert, also für Notebooks mit Windows 95/98/NT Betriebssystem. Die Technik ist allerdings auch für WAP, und auch für andere (Funk-)Netzwerke wie DECT, CDMA, ... geeignet.
Es ist klar, dass dieses Produkt, so wie es hier beschrieben ist, bei den heutigen Webseiten und den Ansprüchen an den Datendurchsatz nicht mehr so wichtig ist, wie zu der Zeit, als die Standards für den Internet-Zugang in GSM-Netzen noch GPRS oder EDGE waren. Aber die Design-Prinzipien machen auch heute durchaus noch Sinn, und kommen zum Beispiel bei den Datenverkehr-Einsparungen des Opera-Browsers für Android, dem Opera Mini, zum Einsatz.
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