Wer sein Handy oder Smartphone schon einmal für ein paar Datendienste konfiguriert hat, fragt sich, warum das nicht einfacher geht. Nun, zuerst gab es nicht viele Einstellungen, di ein Handys vorzunehemn waren. Gerade einmal das SMSC war zu konfigurieren. Aber schon mit Cellbroadcast und WAP wurde es kompliziert. Wer im Jahr 2000 mal ein Timeport 7389 in der Hand hatte und es schaffte, ein unkonfiguriertes Gerät zum WAPpen zubringen, gehörte schon zu einer elitären Minderheit...
Heute hat ein Handy dutzende verschiedener Funktionen, von denen die meisten individuell konfiguriert werden können. Einerseits ist es gut, dass nicht jeder Parameter unveränderbar vor-eingestellt ist, andererseits sind diese Einstellmöglichkeiten eine große Fehlerquelle. Device Management (DM) ist eine Technik, um den Anwender und den Netzbetreiber (bzw. dessen Helpdesk) bei der Erkennung und Beseitigung von fehlerhaften Konfigurationen zu unterstützen. Meistens denkt man bei DM an GSM-Mobiltelefone, aber die Technik ist durchaus auch für alle anderen Mobilfunk-Terminals (z.B. WIMAX) oder Festnetz-Geräte geeignet.
Auf dieser Seite wird im Folgenden aber nur auf die Over-the-Air Gerätekonfiguration eingegangen.
Um es den Anwendern einfacher zu machen, haben einige Handy-Hersteller Verfahren definiert, um verschiedene Geräte-Einstellungen aus dem Netzwerk heraus vorzunehmen. Meistens wurden SMS in einem proprietären Format verwendet. Und die Netzbetreiber schafften sich Plattformen an, die es den Kunden über ein Web-Interface oder per SMS mit einem Schlüsselwort an eine bestimmte Kurzwahl anbieten, sich verschiedene Einstellungen schicken zu lassen. Im allgemeinen kostenlos, denn es ist ja im ureigensten Interesse eines Netzbetreibers, dass die Geräte seiner Kunden korrekt konfiguriert sind.
Seit 2005 wird Device Management durch die OMA standardisiert. In den Ausprägungen "OMA Client Provisioning" (OMA CP 1.1) und "OMA Device Management" (OMA DM v1.1.2 und OMA DM v1.2). Hier die OMA DM Standardisierungs-Dokumente.
Beim Client Provisioning kommt noch SMS als Bearer zum Einsatz. In einer Nachricht können beim "Single-Shot" die Einstellungen für mehrere Dienste übertragen werden. Bei "Multi-Shot" wird pro Dienst oder Anwendung eine separate Nachricht geschickt. Bei "OMA Device Management" wird eine Session zum empfangenden Gerät aufgebaut, während der eine Vielzahl von Einstellungen in einer Session überprüft und konfiguriert werden können. In jedem Fall ist das Einverständnis des (mobilen) Kunden erforderlich.
Für "echtes" Device-Management (im Rahmen einer Kommunikations-Verbindung) gibt es Ende 2006 erst eine Handvoll Geräte, die dieses Protokoll verstehen. Für viele andere Geräte werden (besonders) Firmenkunden daher Clients auf ihren Geräten einsetzen. Solche Clients gibt es von Bitfone, Capricode, Innopath, Insignia, mFormation, Redband und anderen sowie je nach Hersteller für die Plattformen Symbian (ab 6.0; incl. Serie 60, Serie 80, UIQ), RIM, Microsoft PPC und Smartphone, Palm OS und andere.
Klar, nicht jedes Gerät, Protokoll, Betriebssystem, Client, ... beherrscht alle Möglichkeiten, die für Device Management definiert sind. Eine konkrete Auswahl für Firmen- oder Hersteller-spezifische Anforderungen wäre eine Consulting-Dienstleistung. Entweder unabhängig (Berlecon hat in 2009 die Studie Mobile Device Management 2009 -- Lösungen, Leistungskriterien und Bewertung erstellt), oder durch Unternehmen, mit denen man z.B. ein Firmen-spezifisches DM-Projekt aufsetzen kann:
Bootstrapping - Methode, Einstellungen beim Einschalten und Hochfahren eines Gerätes z.B. von der SIM-Karte zu lesen
und im Gerät zu konfigurieren
EIR - Equipment Identity Register
FOTA - Firmware Over the Air
FUMO - Firmware Update Managed Object
MO - Managed Object
mSOA - mobility Service-Oriented Architecture
OMA CP - OMA Client Provisioning
OMA DM - OMA Device Management
SCOMO - Software Component Management Object; Plattform-agnostische OMA-Spezifikation für Device-Management für mobile
Geräte, um nicht immer nur die gesamte Firmware (OTA) auf einmal updaten zu können,
sondern nur die tatsächlich zu ändernden Teile.
UAProf - User Agent Profile
USERPIN - Token zur Authentifizierung zwischen Server und Client
XML - Extended Markup Language; Format, das in vielen DM-Protokollen zum Transport der Einstellungen verwendet wird
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