In Japan wurden von NTT DoCoMo am 22. Februar 1999 Datenfunk-Angebote eingeführt, die in kürzester Zeit unglaubliche Erfolge verbuchen konnten. Der Name dieses Dienstes ist i-mode. Im September 2001 gab es über 27.8 Millionen Kunden, Ende 2003 40 Millionen und im März 2005 dann über 45 Millionen! NTT DoCoMo informierte über die aktuelle Anzahl der i-mode-User (Link ehemals www.nttdocomo.com/companyinfo/subscriber.html). Weitere News auf der Site von NTT-DoCoMo.
i-mode ist zwar ein proprietärer Dienst, aber NTT DoCoMo hat durch Marktmacht und vor allem durch hohe Qualitäts-Standards dafür gesorgt, dass es für die Kunden ein sehr interessantes Angebot ist. Einer der Erfolgsfaktoren dürfte wohl sein, dass der Netzbetreiber für einige Anbieter auch Inkasso für gebührenpflichtige Dienste macht. Dabei wird wie gesagt auf Qualität geachtet. Das gilt für alle zwischen 3.000 und 4.000 Partner, die zusammen weit über 100.000 Seiten online haben. Auf der oben genannten Seite über Nutzerzahlen wird auch die Statistik der # der "offiziellen" i-mode-Seiten geführt. Das sind die Seiten, für die NTT DoCoMo auch das Billing übernimmt; die Anzahl der "inoffiziellen" i-mode-Seiten ist um ein Vielfaches höher.
cHTML ist die Sprache, aus der die i-mode-Seiten aufgebaut werden. Es ist eine Teilmenge von HTML 2.0, 3.2 und 4.0, aber mit einigen zusätzlichen Tags, die spezielle Funktionen von Phones unterstützen. Z.B. sind viele kleine Grafiken ("emojis") bereits in den Handys gespeichert und können mit einem Hex-Code als Grafik in Texten und Anwendungen verwendet werden (diese Funktionalität ist ja auch von Openwave WAP-Browsern bekannt). Weitere Info über cHTML vom W3C. Zukünftig wird erwartet, dass cHTML und WML zusammenwachsen. Mit WAP 2.0 ist XML vorgesehen.
i appli ist ein Format für JAVA-ähnliche Anwendungen (Client-Server und Agenten, die z.B. automatisch Börsendaten
abfragen) und dynamischen Content. Daten werden verschlüsselt übertragen (40 oder 128 Bit).
Weitere Eigenschaften sind einfacher Download und automatische Installation, "forced quit" (Anwendungen werden bei Missverhalten
automatisch beendet), Abschottung von Wahlfunktionen und Adressbuch, Trennung von anderen i appli Anwendungen sowie
Unterstützung von digitalen Karten für ganz Japan.
Typische Anwendungen sind ca. 10 kB groß. Daher werden sie schnell geladen und es passen eine Menge davon auf ein Terminal.
Im Jahr 2002 wurden auch in Europa i-mode-Dienste eingeführt, zuerst über DoCoMo´s KPN-Beteiligung. Damit in Deutschland über E-Plus, in Holland bei KPN Mobile und in Belgien bei BASE. In Europa gab es i-mode-Angebote außerdem in den Netzen von O2 (UK und Irland; nicht in Deutschland), Bouygues Telecom (Frankreich), MTS (Russland; seit 15.9.2005, zuerst in Moskau und St. Petersburg), Telefónica Móviles (Spanien) und WIND (Italien). COSMOTE (Griechenland) führte i-Mode kurz vor den Olympischen Spielen 2004 ein.
Außerhalb Europas noch in den Netzen von Cellcom (Israel), Telstra (Australien; i-mode sollte Ende 2004 verfügbar sein), StarHub Mobile (Singapur) und Far EasTone (Taiwan).
Am 20.2.2004 wurde bekanntgegeben, dass in Europa eine Million KPN Mobilfunk-Kunden (KPN Mobile the Netherlands, E-Plus und Base) i-mode nutzen, über 500.000 davon bei E-Plus (von insgesamt gut 8.2 Millionen E-Plus-Kunden; aktuellere Zahlen für Deutschland: Ende September 2004 nutzen etwas über eine Million der insgesamt 9,065 Millionen E-Plus-Kunden i-mode). Weltweit außerhalb Japans sind es insgesamt über 2 Millionen. Am 9.7.2004 wurde die Zahl von 3 Millionen i-mode-Kunden außerhalb Japans erreicht.
E-Plus meldete Ende 2002 99.000 i-mode-Kunden und zum Ende des dritten Quartals 2003 rund 273.000 Kunden. Leider wurde nicht kommuniziert, wieviele davon regelmäßig aktiv waren.
Natürlich ist in Europa nicht so ein riesiger Erfolg wie in Japan zu erwarten, denn viele der japanischen Dienste werden hier schon erfolgreich auf SMS- oder WAP-Basis genutzt. Und je nach Tarifierung von GPRS kommt man auch in die Preisregionen, die man in Japan findet (seit 2003 gibt es in Deutschland sogar WAP-Flatrates). Auch die Attraktivität von i-mode als Internet-Zugang ist in Europa deutlich geringer als in Japan, denn hierzulande kommt man leichter und günstiger ins Web als in Japan.
Am 1.4.2008 deaktivierte E-Plus sein i-mode-Portal.
Zu den Herstellern von Endgeräten für i-mode gehörten Ericsson, Fujitsu, Mitsubishi, NEC, Nokia, Panasonic, Samsung, Sharp, Sony und Toshiba. Alle werden direkt von NTT DoCoMo verkauft. Auf den Geräten erscheint anders als bei europäischen GSM-Phones nicht der Name des Herstellers.
Den E-Plus-Kunden stehen immerhin 9 verschiedene i-Mode-Handys zur Verfügung. Das erste war das NEC N21i. Jetzt (2003) gibt es i-mode Handys von NEC (21i, 22i, N223i, N341i), Mitsubishi (m21i), Nokia (3650, 6220), Siemens (M55, S55, MC60) und Toshiba (TS21i). Auf der CeBIT 2004 kamen noch Mitsubishi M341i, Nokia 3660, Panasonic P341i dazu. Das i-mode-Angebot kann von Postpaid und von Prepaid-Kunden genutzt werden.
Mit dem N601wg brachte DoCoMo im Januar 2001 das erste Phone auf den Markt, das man auch in Europa nutzen kann.
Es ist ein Dual-Mode-Gerät für den japanischen PHS-Standard und GSM.
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i-mode ist ein Warenzeichen oder eingetragenes Warenzeichen von NTT DoCoMo, Inc. in Japan und anderen Ländern.
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