Über Cellbroadcast werden Mitteilungen von einem Absender verschickt. Aber nicht wie bei Point-to-Point-
Im März ´99 startete D1 mit den Kanälen 30, 54 und 60. Zwischenzeitlich wurde der
Betrieb unterbrochen, da manche Handy-Modelle jeden CB-Empfang mit einem Ton quittierten... Aber mittlerweile längst wieder online.
Ebenfalls seit März ´99 gibt es einen Pilotbetrieb bei D2 Mannesmann mit Handelsblatt und RTL.
O2 gibt auf Kanal 221 (früher 50) die Gauss-Krüger-Koordinaten der zugehörigen
Basisstation an. Das hilft bei Location Based Services.
99 Kanäle sind vom Netzbetreiber fest vorgegeben, weitere 900 werden mittelfristig zur Nutzung durch
Kunden freigegeben. Je nach Handy könnten bis zu 65.000 Kanäle erreicht werden. Deren Verwaltung
dürfte am Handy allerdings problematisch werden...
Die Länge einer Broadcast-Nachricht ist kürzer als bei SMS, nur 93 Zeichen (82 Bytes).
Aber man kann bis zu 15 davon zu einer Macromessage verbinden (ich habe aber noch kein Handy gesehen, das dieses
Feature unterstützt; es ist auch nicht einfach, 1395 Zeichen auf einem Handy-Display sinnvoll darzustellen).
Cellbroadcasts werden nur im Hintergrund-Modus empfangen, also im Idle-Modus. Man hat nur die Wahl, alle oder keine Infos eines
Kanals zu empfangen. Alle 2 Sekunden kann eine andere Info verbreitet werden (aber das wird in der
Praxis natürlich nicht ausgenutzt, denn wer schaut schon permanent auf sein Handy-Display;
für [kostenpflichtige] Online-Börsenkurse etc. aber zukünftig nicht uninteressant).
Zu den Handys, die als erste das Feature "Cellbroadcast" unterstützen, gehörten u.a. folgende:
Je nach Handy werden für Cellbroadcast z.B. folgende Bezeichnungen verwendet:
Zelleninfo, Zellenrundfunk, Regionalinfo, Infodienst, Rundsendungen, ...
Die ETSI hat Cellbroadcast
im Papier GSM 03.41
("Short Message Service Cell Broadcast (SMSCB)") standardisiert.
Der Versand von Cellbroadcast-Nachrichten erfolgt über ein Cellbroadcastcenter (CBC).
Gesteuert wird das durch eine Cell Broadcast Entity (CBE).
Dieses System sendet an das CBC z.B. Start und Stop des Aussendens einer Nachricht und Wechsel des Textes.
Es selektiert mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS), in welcher Region, und damit
über welche Basisstationen die jeweiligen Nachrichten ausgestrahlt werden sollen.
Es ist (1999) per ISDN mit dem CBC verbunden.
Cellbroadcast ist nicht in jedem GSM-Netz implementiert. Wenn Sie ein Netzbetreiber sind und ein Unternehmen suchen,
das ein Cellbroadcast-Gateway installiert, können Sie sich z.B. an one2many
(2007 per Management Buyout aus CMG bzw. LogicaCMG hervorgegangen),
Nokia, Celltick
oder Materna wenden.
Es ist nicht leicht, einen interessanten Business Case für CB zu finden. Betonung auf Business.
Eins der Probleme ist, dass der Empfänger den Kanal aktivieren muss, in dem die Daten übertragen werden sollen.
Die meisten Projekte sind daher eigene Dienste von Netzbetreibern oder Alarmierungs-Funktionen von Behörden.
Es gibt aber auch sehr positive Einschätzungen. So hatte GoldMedia
in einer Studie ein nennenswertes Potential für CB festgestellt.
Und besuchen Sie das Cellbroadcast-Forum.
In letzter Zeit machen SIM-Toolkit-Anwendungen Gebrauch von Informationen, die dynamisch per Cellbroadcast im Handy ankommen.
Die Anwendung nimmt dem Kunden die Suche nach dem richtigen Kanal und die Konfiguration ab.
Mehr auf der SIM-Toolkit-Seite.
Bei der Analyse Ihres Falles kann Ihnen der Dafu-Service Datenfunk-Consulting helfen.
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