DECT ist eine Technologie, die mit niedrigen Kosten, hohem Datendurchsatz und besonderen technischen
Eigenschaften eine interessante Technik für Sprach- und Daten-Kommunikation darstellt.
Das Zugriffsverfahren TDMA (Time Division Multiple Access) erlaubt sehr viele gleichzeitige Nutzer
in einer Zelle. Die Sprach-Codierung ADPCM (Adaptive Differential Pulse Code Modulation) sorgt
für eine hohe Sprachqualität. Das Verfahren, das die Qualität der Funkkanäle kontrolliert
und dafür sorgt, dass sie immer optimal ist, heißt DCS/DCA (Dynamic Channel Selection
/ Allocation). Weitere Features sind Verschlüsselung, intelligente Mechanismen, um die Akku-Lebensdauer
mobiler Geräte zu maximieren und Übergänge zu wichtigen anderen Netzen wie ISDN und GSM.
Diese Features machen DECT zu einer sehr interessanten Wahl für die "letzte Meile" - die neuen Telefon-Gesellschaften stehen ja alle vor dem Problem, einzelne Haushalte und kleinere Firmen direkt, also ohne Telekom-Leitungen, zu erreichen, um auch kleinere Kunden kostendeckend bedienen zu können.
DECT wurde 1993 in der EN 300 175 standardisiert. Im August 2019 ist die Version 2.7.7 aktuell. Die vorgesehenen Frequenzen liegen im Bereich von 1880 - 1900 MHz.
Damit DECT-Geräte verschiedener Hersteller miteinander kommunizieren können, wurde der GAP-Standard entwickelt. GAP steht für Generic Access Profile. DECT-Geräte, die nach diesem Standard funktionieren, können sich auch an Basisstationen anderer Hersteller anmelden.
Am 13.05.2013 hat die ETSI die erste Spezifikation für DECT ULE (Ultra Low Energy DECT) veröffentlicht, nachdem das Konzept Anfang 2011 vorgestellt wurde. Wie der Name sagt, werden viele neue DECT-Module mit wesentlich weniger Energie auskommen und so sehr gut für batteriebetriebene Heimautomation und andere M2M-Anwendungen geeignet sein. Die ULE Alliance stellt den Standard, die Anwendungsbereiche, die Mitglieder und viele weitere Informationen bereit.
Kleine Auswahl weiterer Hersteller, die den GAP-Standard unterstützen (heute ist GAP praktisch Standard):
AEG, Alcatel, DeTeWe,
Ericsson, Philips, Sagem, Siemens (Gigaset-Serie).
Geräte - schon älter: Alcatel Altiset, Ericsson Cordless Phones 230 und 260, Sagem Mistral ISDN 60/220
Um untereinander kompatible DECT-Datenprodukte auf dem Markt zu etablieren, haben sich im Januar 1999 die Firmen Ascom, Canon, Deutsche Telekom, Dosch & Amand, Ericsson und National Semiconductor zum DECT MultiMediaConsortium (DECT-MMC) zusammengeschlossen. Wenn ein DECT-Produkt mit DECT-MMC gekennzeichnet ist, kann der Anwender davon ausgehen, dass es mit Produkten anderer Hersteller kommunizieren kann, die dasselbe Logo haben. Geplant und teilweise bereits erhältlich sind PC-Karten (PCMCIA, ISA, PCI, USB), Drucker, Scanner, Videokameras, WebPhones, FreePads, WebTVs und Settop-Boxen. Der ersten Produkte waren ein drahtlos erreichbarer LAN-Printer von Canon und das FreePad von Screen Multimedia - ein Notebook-ähnliches Gerät auf Linux-Basis mit einem Browser von Opera, das den Internet-Zugang sehr vereinfacht. Mit dem MultiMedia Access Profile (MMAP) wurde ein Standard für die Datenübertragung per DECT entwickelt und als ETSI-Standard (EN301650) verabschiedet. Andere Erweiterungen des DECT-Standards sind DMAP (DECT Multimedia Access Profile) und DPRS (DECT Packet Radio Service). Beide sind aber (2003: noch?) nicht etabliert.
Stattdessen ist CAT-iq (Cordless Advanced Technology: Internet and Quality)
mittlerweile tatsächlich auf dem Markt angekommen, nachdem dieser Standard für IP-basierte Daten-Nutzung
über DECT 2006 vorgestellt wurde. Zertifizierte Geräte gibt es u.a. von
AVM (FRITZ!Box),
Panasonic,
Sagem,
Samsung,
Siemens (Gigaset),
Thomson und
VTech.
Nachdem die erste Version des Standards 1992 verabschiedet wurde, kamen die ersten DECT-Geräte 1993 auf den Markt. Geräte mit GAP gibt es seit 1996. 1997 gab es 12 Millionen DECT-Terminals, die meisten allerdings nur für Sprache. Im Jahr 2000 ist der DECT-Standard in rund 75 Ländern etabliert. Und die Zahlen für Ende 2003 lauten: 130 Millionen verkaufte DECT-Geräte in über 100 Ländern.
In 12/1998 waren das die Mitglieder des DECT-Forums:
Alcatel,
ALPS,
Ascom,
Binatone,
Cambridge Consultants,
Canon,
Cegetel,
Cetecom,
ComLab,
Dauphin Telecom,
DeTeWe,
Dosch & Amand (existiert so nicht mehr),
Ericsson (haben die DECT-Sparte 2008 an Aastra verkauft, die gehören mittlerweile zu Mitel),
FCI (First Communication Incorporation),
Freepoint Telecom,
Goodwin Telecom,
Lucent Technologies,
OTE (ein griechischer Telekommunikations-Provider),
Panasonic (Panasonic-DECT-Geräte),
Philips (oder Philips),
RTX,
Siemens,
Silicon & Software Systems,
Swisscom,
Tality (früher Symbionics),
Telecom Italia Lab (ex CSELT),
Telefónica,
Telenor,
Tenovis (jetzt Avaya; früher Bosch Telecom),
Urmet,
VTECH Communications,
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