Der Zeppelin kommt wieder zu Ehren! Bzw. Prall-Luftschiffe. Ein Konsortium, zu dem Aerospatiale, Alenia Spazio, Comsat, Daimler-Benz Aerospace, Dornier Satellitensysteme, Jet Propulsion Laboratory, Thomson-CSF und United Solar Systems gehören, plante Ende der 90er Kommunikationsplattformen, die im 2-GHz-Bereich größere Regionen mit einem Durchmesser von bis zu 1000 km mit Funkdiensten aller Art, u.a. einem schnellen Internet-Zugang, Videokonferenzen und natürlich auch Telefon versorgen. Alternativ bzw. gleichzeitig ist auch noch eine Kommunikation mit 47 GHz geplant. Hier hat die abgedeckte Fläche nur einen Durchmesser von ca. 150 km, aber dafür reicht diese Kapazität aus, um eine Million Anwender mit einer Bandbreite von bis zu 10 MBit/s zu versorgen. Das ermöglicht Video-on-Demand, Video-Überwachung von überall nach überall, und sowieso alle Anwendungen, die niedrigere Bandbreiten erfordern, natürlich auch einfache Telefonie.
Das mit Helium gefüllte, ca. 150 m lange Luftschiff fliegt 21 km hoch. Dort oben stört es die Luftfahrt nicht, tagsüber scheint immer die Sonne und darüber ist trotzdem noch die schützende Ionosphäre. Außerdem beträgt die maximale Windgeschwindigkeit in dieser Höhe ca. 55 m/sec, also ca. 200 km/h. In den mindestens neun Stunden Sonne täglich können Akkus aufgeladen werden, die zum einen Propeller antreiben, die das Luftschiff immer an derselben Stelle halten, aber auch genügend Energie für die Kommunikation zwischen Luftschiff und vielen Erdstationen oder direkt mit mobilen Endgeräten liefern.
Die Energiegewinnung erfolgt mittels Solarzellen, für die Erzeugung werden Brennstoffzellen verwendet. Diese haben den Vorteil, daß sie hohe Leistungsdichte bei hohem Wirkungsgrad bieten und keinen Abfall erzeugen. Wenn Sie sich für das Thema Brennstoffzellen interessieren, besuchen Sie die Seiten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme. Die Abteilung Chemische Energieumwandlung und Speicherung beschäftigt sich mit der Entwicklung solcher Brennstoffzellen, die übrigens auch das Potential haben, Notebooks wesentlich länger netzunabhängig mit Strom zu versorgen, als das mit den heute üblichen Akkus auf Lithium-Ionen-Basis möglich ist. Prototypen von Brennstoffzellen für Notebooks gibt es schon.
Einziger Schönheitsfehler: dieses Projekt ist leider nicht über das Konzept-Stadium hinausgekommen :-(
Die hier genannten Informationen stammen aus 1998.
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