Standards beim Datenfunk

Wahrscheinlich finden Sie es mittlerweile selbstverständlich, daß Sie Ihr D1- oder D2-Handy fast überall in der Welt benutzen können. Damit das möglich ist, muß in allen Ländern dieselbe Technik zur Verfügung stehen. Und bei GSM ist das der Fall. Zum Wohle aller (Hersteller, Netzbetreiber und auch der Kunden und Anwender) hat man sich auf einen gemeinsamen Standard geeinigt, der aus der Initiative einiger europäischer Telekomverwaltungen entstanden ist. Da das, was die Initiative um das MoU (Memorandum of Understanding) plante, Hand und Fuß hatte, wurde es von Netzbetreibern in anderen Ländern schnell als de-facto-Standard akzeptiert.
 
Kompatible Technik alleine reicht allerdings noch nicht, um in anderen Netzen telefonieren und Daten übertragen zu können. Dazu muß noch ein erheblicher organisatorischer Aufwand betrieben werden. Zwischen je zwei Netzbetreibern werden sog. Roaming-Abkommen geschlossen. Wenn Sie sich mit Ihrem Handy z.B. in Österreich in ein GSM-Netz einbuchen, findet eine Kommunikation zwischen diesem Netz und dem deutschen Netz statt, von dem Ihre SIM-Karte stammt. Dabei wird geklärt, ob Ihre Tel.-Nummer registriert ist, nicht gesperrt ist und somit eine Grundlage existiert, um Verbindungen und Short Messages zu berechnen. Erst danach kann das Handy genutzt werden. Aber keine Sorge, das alles geht in Sekundenschnelle. Für SMS werden übrigens separate Abkommen geschlossen. Oft kommt es vor, daß man mit der deutschen SIM-Karte in einem Netz zwar telefonieren kann, aber kein SMS-Versand möglich ist. Fragen Sie vor einem Urlaub daher bei Ihrem Netzbetreiber nach.
 
Alle Netzbetreiber geben Listen der Länder bzw. Netze heraus, mit denen sie solche Roaming-Abkommen haben. Wenn es im Zielland mehrere Netzbetreiber gibt, kann man oft aussuchen, in welchem der Netze man telefonieren will. Und die Tarife sind im Ausland nicht weniger kompliziert als die deutschen Tarife, man kann also je nach Tageszeit und Land sehr viel Geld sparen oder unnötig ausgeben. Ein kleines Problem ist, die Tarifinformationen aus verschiedenen Ländern zu bekommen. Am besten wenden Sie sich an Ihren hiesigen Vertragspartner.
 
Auch in allen anderen Bereichen des Mobilfunks sind Standards erforderlich, damit Geräte verschiedener Hersteller miteinander kommunizieren können, und überhaupt im jeweiligen Funknetz funktionieren. Manchmal sind es von Firmen gesetzte Standards, wie DataTAC von Motorola, manchmal definieren aber auch unabhängige Organisationen neue Standards. Einige davon sind auf der Liste der Organisationen zu finden. Beim Wireless LAN setzt sich derzeit der Standard 802.11 durch. DECT-Geräte verschiedener Hersteller können miteinander bzw. mit den Basisstationen anderer Hersteller kommunizieren, wenn sie nach dem GAP-Standard arbeiten. Probleme gibt es leider auch bei der Infrarot-Kommunikation zwischen Handys und Notebooks. Nicht jedes Handy kann an jedem Notebook per Infrarot-Verbindung betrieben werden. Dazu kommt, daß je nach Betriebssystem manche Infrarot-Funktionen nicht verfügbar sind.

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