Im März 2001 waren die ersten Demonstrationen von WAP-Push zu sehen. WAP-Push wurde mit der Version 1.2 des WAP-Standards definiert. Für den Anwender sieht das einer SMS bzw. Picture-Message recht ähnlich. Technisch verbirgt sich dahinter eine Signalisierung per SMS oder, mit Bearer GPRS, auch per Service Indication (SI) oder Service Loading (SL). Definiert wird WAP-Push u.a. in den Dokumenten WAP-167-ServiceInd und WAP-168-ServiceLoad des WAP-Forums.
Im Handy, z.B. Ericsson's R520m, werden "eingehende WAP-Pushes" unter einem eigenen Menüpunkt angezeigt. Wenn man darauf klickt, wird die entsprechende Seite geladen. Bei SL wird automatisch eine Verbindung aufgebaut und die entsprechende Seite geladen. Das ist sehr sinnvoll, wenn man Börsen-Informationen nutzt (Start/Stop-Marke) und über ein GPRS-Gerät verfügt. Es erspart einfach, die sowieso erforderliche Verbindung aktiv aufzubauen. Und es entstehen ja keine Gebühren für die Zeit der Verbindung. Auch Mail-Notification und News-Ticker sind sinnvolle Anwendungen.
Auf der CeBIT 2001 waren erst zwei Geräte zu sehen, mit denen WAP-Push demonstriert werden konnte: das R520m von Ericsson und der Andromeda von Siemens, für den der WAP-Browser von Materna unter der Marke Anny Way kommt. Mittlerweile ist dieses Gerät unter dem Namen SX45 auf dem Markt. Auch das T39m, das T68 und alle neueren Modelle von Ericsson können WAP-Pushes empfangen. Weiter folgende Geräte mit Openwave-WAP-Browser (mindestens Version 5.0.1): Telit 825, SAGEM M52-2 PW3052, Alcatel 512, Motorola T192, Telit GM822, Siemens S45/ME45, Siemens C45. Grundsätzlich alle Geräte, deren WAP-Browser den WAP-Standard 1.2.1 beherrscht.
Alles, was früher als SMS-Info-Service angeboten wurde, kann per WAP-Push in einer neuen Qualität angeboten werden. Man ist nicht mehr auf die 160 Zeichen beschränkt, es können Logos und einfache Grafiken mitgeschickt werden, und es können Links zu weiterführenden Infos angeboten werden. Wenn man also mehr wissen will, als nur die Schlagzeile einer SMS-Info, ist diese ausführliche Info genau einen Klick weit entfernt.
SIC! Software bot einen Endgeräte-optimierten WAP-Push Versand an, um Bilder, Java Applikationen und Klingeltöne an die Spezifikationen verschiedener mobiler Endgeräte optimal angepasst auszuliefern.
Wie oben schon beschrieben, sind Börsen-Infos prädestiniert für die Realisierung als WAP-Pushes. Aber auch Spiele profitieren davon. Digital Bridges zeigt sein "Battleship" in einer Push-Version.
WAP-Push ist die Grundlage des MMS-Dienstes. Die Signalisierung einer neuen Multimedia-Nachricht erfolgt durch einen WAP-Push. Dafür sind in den Netzen Push Proxy Gateways (PPG; als Erweiterung von WAP-Gateway) installiert.
Auch für die standardisierte Konfiguration von Handys per Client Provisioning hat die OMA den WAP-Push als Träger definiert.
Für eigene WAP-Push-Experimente können Sie die seit Oktober 2001 fertige Version 2.0 des Anny Way WAP-Servers for Windows 2000 nehmen. Auch das Open-Source-Projekt Kannel kann WAP-Pushes verschicken. Oder man nimmt Dienste wie den von IC3S in Anspruch, das erspart eigene Anbindungen an die Server von Mobilfunk-Netzbetreibern. Die lohnen sich im allgemeinen nämlich nur, wenn man größere Mengen Nachrichten verschicken will.
Die österreichische Mobilkom hat WAP Push Dienste bereits im August 2001 gelauncht und war damit weltweit der erste Carrier, der seinen Kunden WAP-Push anbot. Dahinter verbirgt sich das Anny Way WAP-Gateway von Materna, das seit Anfang Dezember 2001 offiziell verfügbar ist.
WAP-Push-Produkte und -Services gibt es auch von LogicaCMG,
Critical Path,
Ericsson, Nokia und
Openwave.
Für Entwickler und Service-Provider gibt es von Celtius
Bibliotheken für WAP-Push-Anwendungen (auch für MMS: MM1 incl. WSP Protokoll und MM7)
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