GSM - Grundlagen

Geschichte | Daten | ISDN | Fax | Kurznachrichten (SMS) | mobile originated | Multinumbering | SIM-Karte | Netz-Betreiber | Service-Provider | GSM-Tarif-Vergleiche


Nach Vorführungen auf der CeBIT ´94 wurde im Oktober 1994 die Funktionalität Datenübertragung in den Netzen D1 und D2 offiziell eingeführt. Damals wurden noch die Geschwindigkeiten 2.400, 4.800 und 9.600 bps unterstützt. Daran hat sich zwar bis heute nichts geändert, aber es ist schneller geworden. 14.400 bps, Daten-Kompression und vor allem GPRS, HSCSD und UMTS liefern akzeptable Geschwindigkeiten. Auch SMS gibt es schon seit 1994, aber in den ersten Jahren hatten die Kurznachrichten noch keine Fans.
 
Zum Beginn waren für jede Geschwindigkeit auch separate Telefonnummern vorgesehen. In Österreich wurden (werden noch?) sogar noch die Geschwindigkeiten 300 und 1.200 bps vorgesehen. Das führt(e) zu SIEBEN verschiedenen Telefon-Nummern für eine einzige SIM-Karte! Heute hat man normalerweise je eine Nummer für Sprache, Daten 9.600 und Fax.

Und warum gibt es dieses sog. Multinumbering? Rufen Sie doch mit Ihrem Fax-Gerät mal ein normales Telefon an. Bevor man abnimmt, weiß man nicht, ob ein Mensch oder eine Maschine antwortet. Aber im Büro haben Sie normalerweise zwei getrennte Geräte mit zwei separaten Nummern, um Sprach-Anrufe oder Faxe entgegenzunehmen, oder ein Kombigerät, das das Gespräch entgegennimmt, zuhört, ob es einen Modem- oder Fax-Ton hört, ggf. das passende Gerät bzw. Funktion aktiviert. Nur wenn kein solcher Ton kommt, wird ein Klingeln auslöst (oder auf den Anrufbeantworter geschaltet). Und genau diese Funktion wird im Handy durch verschiedene Telefonnummern erreicht. Das Handy meldet sich am Netz mit drei verschiedenen Nummern an. Wenn eine Verbindung zu der Daten- oder Faxnummer aufgebaut werden soll, reagiert die Software auf dem - hoffentlich angeschlossenen - PC und nimmt den Anruf entgegen. Das wird auf dem Handy-Display auch angezeigt. Nur wenn die Sprachnummer angerufen wird, klingelt es auch. Denn anders als im Büro kann man ein ankommendes Fax nicht einfach auf eine Fax-Nebenstelle umleiten. Wenn man keinen PC angeschlossen hat, kann man die Fax-Speicher-Funktion der Netzbetreiber nutzen.

Wenn man weiß, dass der Empfänger den Fax-Empfang freigeschaltet hat, kann man ihm das Fax auch direkt in seine Mailbox schicken, von der er dann benachrichtigt wird. Bei D1 wählen Sie dazu zwischen Vorwahl und Nummer die Ziffern 13, bei D2 ist es die 50. Also z.B. an 0172-50-3456789. Nebenbei: so kann man auch jemandem eine Sprach-Nachricht hinterlassen, wenn dauernd besetzt ist. Er/Sie wird sich wundern, wieso die Sprachbox eine neue Nachricht meldet, obwohl das Handy die ganze Zeit an war :-)

Wenn Verbindungen von der mobilen Seite aus aufgebaut werden (mobile originated, MO), wäre Multinumbering nicht nötig. Das sieht man am Beispiel Mannesmann Mobilfunk und E-Plus. In deren Netzen kann man MO Verbindungen auch ohne Freischaltung von Datendiensten aufbauen, weil die erforderliche Dienstefreischaltung für Daten MO im HLR (Home Location Register; Datenbank in Mobilfunk-Netzen, die Informationen über Mobilfunk-Teilnehmer speichert) bei D2 direkt im Basispaket enthalten ist. Ein E-Plus-Kunde mit "Laufzeitvertrag" (Business, Privat) benötigt für Daten und Fax MO ebenfalls keine zusätzliche Freischaltung, es ist alles im Basisdienst enthalten. Zusätzliche Kosten fallen nicht an, und auch bei T-Mobil ist es nur eine einmalige Freischalt-Gebühr.

Es ist auch möglich, Verbindungen direkt zu ISDN-Anschlüssen herzustellen. Dabei kommt die Bitraten-Adaption nach V.110 zum Einsatz. Der Vorteil ist ein schnellerer Verbindungsaufbau. Das spart die Verbindungsgebühren für bis zu 20 Sekunden und dazu lästige Wartezeit. Je nach Gegenstelle kann man auch mehr als 9.600 bps übertragen. Allerdings ist eine Lösung mit mehr als 9.600 bps proprietär, wie die von AVM. Man ist also bei der Gegenstelle im Festnetz auf bestimmte Produkte festgelegt. Das ist aber nur ein ganz kleiner Nachteil gegenüber der Kosten- und Zeit-Ersparnis. Mehr zu ISDN und GSM auf einer separaten Seite. Und da AVM eine ganze Reihe von ISDN-Produkten für Mobilfunker herstellt, gibt es dafür eine dedizierte AVM-Seite.

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